Kategorie-Archiv: Erlebnisse

Uguisudani, Pikachus und Tokyo Tower

Letzten Montag schaute ich mir mal die Unterkunft vom Daniel in einem sogenannten „Share House“ in Uguisudani an. Es handelt sich um eine Art riesige WG mit großzügigen 9m² eigenem Zimmer, sowie Gemeinschaftsküche und -bad.
Darüber hinaus ist das Haus aber nicht gerade das frischeste und ich kann gut verstehen, dass man dort nicht länger als nötig bleiben möchte, zumal da die Kosten dafür meiner 50m² Wohnung in Konstanz entsprechen.

Von Akihabara mit der Yamanote Line...
Von Akihabara mit der Yamanote Line…
...nach Uguisudani
…nach Uguisudani
Dort ists nicht ganz so leuchtend wie in Akiba
Dort ists nicht ganz so leuchtend wie in Akiba

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PRESS. Es gab da ein gammliges Haus mit sehr sehr vieler dieser Fahrzeuge.
PRESS. Es gab da ein gammliges Haus mit sehr sehr vieler dieser Fahrzeuge.
Tür im gammligen Share House.
Tür im gammligen Share House.

Es war aber interessant auch mal eine nicht so topgepflegte Touristengegend zu sehen, so sind wir da ein bisschen durch die Gegend gelaufen und haben u.a. einen Supermarkt besucht, von denen es in Japan nicht so viele gibt wie in Deutschland (aufgrund der allgegenwärtigen Konbinis).

Danach fuhren wir zur Tokyo Station, die relativ groß ist. Sie hat nicht nur unzählige Ausgänge, sondern auch diverse Einkaufsstraßen ober- und unterirdisch integriert. In der „Tokyo Character Street“ gab es Läden zu diveren Dingen, wie Tamagotchis, Fernsehsendern und verschiedenen mir unbekannten Bären.
Die mir versprochenen Yoshis gab es dort allerdings nicht :( Es gab allerdings einen Pokémon Store mit vielen Pikachus. Dort investierte ich 100 Yen in eine Medaille, die nur dort erhältlich ist!

Tokyo Hauptbahnhof.
Tokyo Hauptbahnhof.
TV Tokyo Laden
TV Tokyo Laden
Kleine Anzeigetafeln.
Kleine Anzeigetafeln.
Hier geht es zu Pikachus.
Hier geht es zu Pikachus.

Um noch mehr Pikachus zu sehen fuhren wir nach Hamamatsuchou, wo sich das Pokémon Center Tokyo befindet. Es war relativ groß und enthielt so ziemlich alles an Pokémon-Produkten was man sich nur vorstellen kann. Von Figuren und Plüschs in unterschiedlichen Größen über Schreibutensilien bis zu Gebäck. Auch hier gönnte ich mir eine Medaille und ein paar Kleinigkeiten.
In einem Nebenraum gab es außerdem ein ganz schön verrücktes Arcade-Spiel namens Pokémon Tretta, bei dem man durch Drücken und Drehen verschiedener Knöpfe Pokémon in Form von Hardware-Tokens erhalten konnte, die man dann später wieder im Spiel benutzen konnte. Es gelang mir dabei ein Relaxo zu fangen!

Hamamatsuchou, auf dem Weg zu mehr Pikachus
Hamamatsuchou, auf dem Weg zu mehr Pikachus
Bahn.
Bahn.
Pokémon Center Gegend
Pokémon Center Gegend
Pika!
Pika!
Gefangenes Relaxo!
Gefangenes Relaxo!

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Nachdem alle Einkäufe getätigt waren machten wir uns auf den Weg zum Tokyo Tower, der vom Pokémon Center aus sichtbar ist!
So richtig nah war er zwar nicht, wie mir meine Füße nach einiger Zeit mitteilten, dafür sahen wir ein paar interessante Dinge, insbesondere den zufällig entdeckten Zojoji-Tempel!

Auf dem Weg zum Tokyo Tower
Auf dem Weg zum Tokyo Tower
Da war ein Tor.
Da war ein Tor.
Das ist nur eine Toilette.
Das ist nur eine Toilette.

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Eingang zum zufällig gefundenen Zojoji-Tempel
Eingang zum zufällig gefundenen Zojoji-Tempel
Neben dem Tempel ein paar Wolkenkratzer.
Neben dem Tempel ein paar Wolkenkratzer.
...und im Hintergrund der Tokyo Tower
…und im Hintergrund der Tokyo Tower

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Am Tower angekommen investierten wir in ein Ticket für die Aussichtsplattform, allerdings nur das Main Observatory. Das noch ein paar Meter höhere Special Observatory wäre nochmal so teuer gewesen.
Mit einem Fahrstuhl ging es nach oben und es bot sich nicht der schlechteste der Blick über die Stadt! Kein Wunder, denn der Tokyo Tower nennt sich natürlich auch selbst ganz zurückhaltend „The best City Landmark“.
Es gab außerdem lustige Fenster im Boden mit denen man nach unten sehen konnte und seltsame Automaten.

Am Turm angekommen.
Am Turm angekommen.
Da waren kleine Türmchen.
Da waren kleine Türmchen.
Für unsere geplanten Verbrechen sah es schlecht aus.
Für unsere geplanten Verbrechen sah es schlecht aus.
Das günstige Ticket.
Das günstige Ticket.
Aussicht!
Aussicht!

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Hier konnte man sich Bilder vom derzeitigen Standort zu jeder Tageszeit ansehen.
Hier konnte man sich Bilder vom derzeitigen Standort zu jeder Tageszeit ansehen.

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Automaten.
Automaten.
Relativ tief.
Relativ tief.

Auf dem Weg nach unten mussten wir drei ganze Stockwerke voller Souvenirshops durchqueren. Türme in allen Variationen, z.B. …aus Plüsch und natürlich auch Pikachus waren zu erwerben.

Zurück nach Akihabara fuhren wir mit der U-Bahn, wobei wir zwei unterschiedliche U-Bahn-Gesellschaften nutzen mussten – in Tokyo werden diverse U-Bahn und Bahnstrecken von verschiedenen Firmen mit eigenen Tarifen betrieben. Mit der Suica ist das allerdings kein Problem, da man sie überall nutzen kann und nicht für alles ein spezielles Ticket braucht.

So richtig sicher waren wir uns nicht bei der Identifizierung der richtigen U-Bahn-Richtung, aber das sah ganz ok aus.
So richtig sicher waren wir uns nicht bei der Identifizierung der richtigen U-Bahn-Richtung, aber das sah ganz ok aus.
U-Bahn. Nicht das allerneuste Modell.
U-Bahn. Nicht das allerneuste Modell.

Nach knapp über 10000 Schritten zu Fuß waren wir dann leicht müde und mussten uns noch aufraffen um bei Sukiya Gyuudon essen zu gehen bzw. mitzunehmen. Ich glaube es handelte sich um Reis, Käse und komische Dinge, wobei ich es aufgrund der komischen Dinge leider nur so mittelgut fand.

Nakano Broadway und FictionJunction YUUKA 2 days Special

Am Sonntag war es dann auch soweit – das erste Yuki Kajiura Konzert stand auf dem Programm.
Da es in Nakano stattfand und sich dort zufälligerweise auch eine Mall mit diversen Game und Animeläden befindet ging es dann auch relativ früh mit der JR Sobu Chuuou Line dorthin.

Akihabara Station
Akihabara Station
Chapeau!
Chapeau!
Hier gehts zu den Gates.
Hier gehts zu den Gates.
JR Sobu Chuuou Line
JR Sobu Chuuou Line

Nicht ganz unähnlich zu Akihabara gab es dort viele kleine Läden mit reichlich Gelegenheit sein Geld loszuwerden. Außerdem sieht man wirklich überall, nicht nur in dieser Mall massenweise riesige Pachinko/“Slot“ Läden mit Geldspielautomaten. Glücksspiel ist allerdings verboten in Japan, daher kann man in diesen Läden kein Geld gewinnen sondern nur Tokens für die es zufälligerweise neben jedem solchen Etablissement einen völlig unabhängigen Laden gibt, der diese ankauft.
Es gab auch ein paar Arcades zu sehen, nur leider zählen diese zu den letzten vorhandenen Raucherclubs, denn ansonsten ist Rauchen in der Öffentlichkeit in Japan weitgehend verboten.

Auf dem Weg zum Broadway
Auf dem Weg zum Broadway
Es gibt Plastikessen zu bestauenen.
Es gibt Plastikessen zu bestauenen.
Typischer Laden
Typischer Laden
BIG MARIO
BIG MARIO
Ein Hund.
Ein Hund.
Der Broadway kommt näher.
Der Broadway kommt näher.
Viele kleine Mario-Sachen!
Viele kleine Mario-Sachen!
Noch mehr Mario-Sachen!
Noch mehr Mario-Sachen!
Yoshi!
Yoshi!
Süß?
Süß?
Plüschsachen!
Plüschsachen!

Leider (oder vielleicht glücklicherweise) gab es nicht so viel Animemerchandise zu mir bekannten Serien außer Madoka und gelegentlich Fate/Zero. Ein bisschen was musste ich dennoch kaufen und der Daniel hatte auch ein Pikachu ins Auge gefasst.

Da es gemessen am Beginn des Konzerts um 16:00 Uhr schon relativ spät war machten wir uns auf die Suche nach der Location, des Nakano Sun Plaza, ein Hotel mit eingebauter Konzerthalle. Das war nicht so wahnsinnig einfach zu finden und vor Ort gab es auch keinerlei Hinweis darauf, dass hier ein Konzert stattfand, aber die Menschenmenge auf dem Vorplatz war Anhaltspunkt genug.

Nakano Sun Plaza
Nakano Sun Plaza
Ein Blick zur Seite.
Ein Blick zur Seite.

Nach dem Einlass zwang mich der Daniel ein Begleitbuch zu kaufen, außerdem gab es das neue elemental Album mit einem kostenlosen Poster dazu!
Unsere Plätze waren relativ weit hinten, obwohl der Daniel sie innerhalb von Sekunden nach Verkaufsstart erwarb, und es war wie überall relativ eng, aber das war nicht so dramatisch.
Da es ein YUUKA Konzert war gab es viele ältere Lieder, insbesondere aus Madlax (Das ist ein Anime.), zu hören, begleitet von Hikaru, Yuriko Kaida und Yuki Kajiuras „Front Band“. Außerdem war eine ziemlich beeindruckende Lightshow geboten.
Von dem was zwischendurch gesagt wurde verstand ich leider nicht so wahnsinnig viel, aber das trübte die Großartigkeit des Konzerts natürlich in keinster Weise!
Bei der Zugabe hat man uns trotz sehr guter Stimmung ziemlich lange warten lassen, da das aber auch beim Kalafina Konzert auf der AnimagiC so war, vermute ich mal, dass das so üblich ist und das Publikum sich das eben auch ordentlich verdienen muss 😉

Nach Ende des Konzerts kauften wir bzw. Daniel noch ein Pikachu und fuhren zurück nach Akihabara, wo wir in einem Laden namens CoCo ICHIBANYA ein wohlschmeckendes Gericht namens KARE genossen, das aus Reis, einer Curry-Sauce und wählbaren weiteren Zutaten besteht. In diesem Fall handelte es sich um Hühnchen.

Zurück an der Nakano Station
Zurück an der Nakano Station
Da hinten neben dem Cyber Slot ist der KARE-Laden!
Da hinten neben dem Cyber Slot ist der KARE-Laden!
Von näherem.
Von näherem.
Auch hier gibt es das System mit den Knöpfen.
Auch hier gibt es das System mit den Knöpfen.
Hier kommt die Rechnung oder die Rechnungen rein.
Hier kommt die Rechnung oder die Rechnungen rein.
Scheinbar waren wir dann nochmal hier!
Scheinbar waren wir dann nochmal hier!
Es gab Yoshis!
Es gab Yoshis!

Röhren im Schnee

Der Tag nach der Ankunft begann damit, dass ich bei einem Blick aus dem Fenster einen ausgewachsenen Schneesturm beobachten konnte – perfektes Wetter um etwas Akihabara zu erkunden!

Schnee, sieht eigentlich ja nicht so schlimm aus.
Schnee, sieht eigentlich ja nicht so schlimm aus.

Bevor ich mich etwas später mit Daniel und einem Freund von ihm, Susumu, dazu treffen würde besorgte ich mir im wenige Meter entfernten Family Mart (ein Konbini) einen Schirm und etwas das so aussah wie ein Croissant.

Dafür, dass man mir zuvor versprach, dass es in Tokyo niemals schneien würde war es eine ganze Menge Schnee, aber das unangenehmste war der Wind, der ihn von allen Seiten kommen ließ, so dass der Schirm auch nur mittelmäßig viel half.
Das Croissant schmeckte natürlich nicht wirklich wie ein Croissant, sondern extremst süß, aber darauf war ich ja schon gefasst. Brotartikel haben nicht unbedingt viele Gemeinsamkeiten mit dem was man bei uns darunter versteht.
Trotz alledem lief ich mal ein bisschen durch die Gegend und konnte beobachten wie alle paar Meter jemand mit einer kleinen Schaufel verzweifelt versuchte den Schnee zu entfernen. An Räumung von Straßen oder sowas war allerdings nicht zu denken, das ist wohl nicht vorgesehen. Auch am Bahnhof nebenan war das offensichtlich keine normale Situation, viele Linien hatten große Verspätungen oder fielen aus.

Ohne Übertreibung gibt es hier übrigens ca. alle 50 Meter Konbinis, die auch noch alle 24 Stunden geöffnet haben, auch Sonntags und Feiertags. Generell haben nahezu alle Läden jeden Tag geöffnet.

Nachdem ich noch etwas die überall präsenten uniformierten Mitarbeiter beobachtete, die Schnee schippten, Busse an Haltestellen einwiesen und Fußgängern mit Leuchstäben zeigten wo sie lang gehen müssen war es auch schon Zeit mich mit Daniel und Susumu zu treffen, wobei der Schneesturm nicht unbedingt abnahm.
Wir trafen uns vor dem Gundam Café und machten uns auf den Weg diverse Anime und Gamingläden zu besuchen von denen es hier ausreichend gibt. Neben Figuren, Plüsch, Manga, Blu-rays und allem Merchandise den man sich so vorstellen kann gab es auch Konsolen und dazugehörige Spiele, teilweise sogar in Originalverpackung zu erwerben – von ein paar hundert Yen bis ohne Limit nach oben für extrem seltene Spiele, wie z.B. ein spezielles „Yoshi’s Cookie“, das damals exklusiv mit einem Backofen verkauft wurde und ich glaube jetzt so um die 100.000 Yen kostete.
Einige Läden rühmten sich auch damit bestimmte sehr seltene Dinge (Figuren, Spiele, Konsolen) zu besitzen und stellten diese aus ohne sie zum Verkauf anzubieten.

Ausgestellter Mario, leider ohne Yoshi :(
Ausgestellter Mario, leider ohne Yoshi :(
Hier ist ein großer Yoshi :)
Hier ist ein großer Yoshi :)

In jedem Fall merkt man, dass es in Tokyo keinen Platz zu verschwenden gibt. Die Läden sind fast alle relativ klein mit sehr engen Gängen, durch die man gerade so durchpasst – dafür aber auch gerne mal über 7-8 Stockwerke ausgebreitet.

Akihabara im Schnee
Akihabara im Schnee

Dank dem Wetter durften wir außerdem beobachten, dass es üblich ist beim Betreten eines Gebäudes seinen Schirm in eine Platiktüte einzupacken. Dafür stehen überall spezielle Exemplare davon bereit, teilweise mit einer Art Vorrichtung, die die Verpackung erleichtern soll!
Generell erhält man auch immer und überall Plastiktüten in Hülle und Fülle, selbst wenn man nur einen Artikel kauft. Sie werden dann allerdings mit einem extrem sicheren winzigen Klebestreifen, unabhängig von der Größe der Tüte, verschlossen, mutmaßlich um zu verhindern, dass weitere Dinge reingetan werden.
Die Bezahlung gliedert sich in eine Zeremonie, bei der man das Geld in eine Schale legt und dann die gekauften und verpackten Dinge, Geldscheine und von der Kasse automatisch abgezähltes Münzgeld jeweils einzeln überreicht bekommt.

Im Super Potato, einem der größten Retro-Game Läden erwarb ich auf diese Art und Weise einen Yoshi und eine Röhre.
Außerdem fand ich in einem anderen Laden einen Madoka-Soundtrack, das neuste Yuki-Album war leider nicht zu finden :(

Mizuiro in der Röhre
Mizuiro in der Röhre
Dieses Fahrzeug versuchte lautstark irgendetwas essbares zu verkaufen!
Dieses Fahrzeug versuchte lautstark irgendetwas essbares zu verkaufen!

Susumu erzählte uns dass es mindestens zehn Jahre her ist, dass es in Tokyo richtig geschneit hat und in dieser Menge wohl eher noch einige Jahrzehnte mehr. Leider verstand ich nicht so wirklich alles bzw. etwas zu spät für eine Echtzeitkonversation, daher war die Unterhaltung nicht so wahnsinnig lebendig. Aber was will man machen :/

Nachdem wir von einigen Läden schon rausgeschmissen wurden, da sie wegen des Schnees schlossen, verabschiedeten wir uns dann irgendwann von Susume und besuchten einen der ca. 10 McDonald’s um den Akihabara Bahnhof herum.
Zum Abschluss des Tages besuchten wir noch Yodobashi Akiba, ein massiver Elektronikladen der etwas im Kontrast zu all dem bisher gesehenen stand, denn dieser ist wirklich sehr groß und besitzt dennoch 6 Stockwerke Verkaufsfläche. Alles was man sich nur irgendwie vorstellen kann an Elektronikartikeln findet man dort. Ich kaufte da dann noch ein passendes, wenn auch etwas fragwürdiges da von 3 Pins (mit Schutzleiter) auf 2, Kabel für mein Notebooknetzteil.

Yoshi im Yodobashi
Yoshi im Yodobashi

Aufgrund des großartigen Wetters habe ich leider nicht so viele Fotos gemacht, in den Läden selbst war das aber sowieso meistens verboten :(

Fortsetzung folgt!

Von Konstanz nach Tokyo

Am Donnerstag war es soweit – eine kleine Reise stand an und so langsam machte sich auch etwas die Nervosität breit, die bislang ausgeblieben war.
Zur Feier des Tages erhielt ich zunächst eine E-Mail von EVO Payments, einem Zahlungsdienstleister von Air France, der mich darauf hinwies, dass die Zahlung meines ursprünglichen Ticket zurückging (wer hätte das gedacht!) und aber alles ganz toll wäre und sie das Geld jetzt automatisch nochmal einziehen werden, ich müsste gar nichts tun!
Super! Abgesehen davon, dass mir Air France ja zuvor mitgeteilt hatte, dass genau das völlig unmöglich wäre und ich deshalb bereits ein neues Ticket buchte.
In einem Telefonat und einer E-Mail schilderte ich nochmals den Sachverhalt mit der freundlichen Bitte doch kein Geld einzuziehen und bin nun gespannt darauf was passiert. Ich habe das Gefühl die Sache ist noch nicht zuende…

Aber im Prinzip ist das ja auch Nebensache. Wenige Stunden nach der Mail machte ich mich dann auf den Weg zum Bus, der mich zum Bahnhof brachte und von dort aus ging es mit einem Interregio der SBB direkt zum Züricher Flughafen.

Hier ging es los.
Hier ging es los.
Ein Zug nach Zürich.
Ein Zug nach Zürich.

Dort kannte ich mich ja schon etwas aus, aber generell war es auch recht übersichtlich und so überreichte ich meinen Koffer der freundlichen schweizerischen Air France Mitarbeiterin, die sich erkundigte was denn mit meinen Tickets los sei, denn sie würde da mehrere sehen! Erwartungsgemäß konnte sie an der Situation nichts ändern, aber war dann doch einverstanden damit dass ich eines der Tickets nutze.

Flüge in Zürich
Flüge in Zürich

Da ich einen großzügigen Zeitpuffer hatte und das Gate für meinen Flug noch nicht bekannt war kaufte ich noch ein paar Dinge ein. Der Daniel teilte mir dann auch gerade zu dieser Zeit mit, dass einer seiner japanischen Freunde, der Deutsch lernt, gerne einen Duden hätte.
Trotz meiner erheblichen Zweifel wie gut die Chancen dafür an einem schweizer Flughafen stehen würden machte ich mich auf die Suche und wurde überraschenderweise sehr schnell in einem Kiosk fündig, der genau ein Exemplar davon im Angebot hatte!
Das riss ich mir unter den Nagel. Außerdem konnte ich noch etwas Startkapital in Form von Yen zu einem vermutlich recht unverschämten Kurs erwerben.

Durch die Sicherheitskontrolle ging es recht flott obwohl man meinen Rucksack ausräumen musste, da seine Packungsdichte die Röntgenanalyse überforderte.
Schließlich fand ich mich an einem Gate mit Blick auf die Straße wieder. Nach etwas Wartezeit ging es dann in einem Bus Richtung Flugzeug.

Busgate in Zürich
Busgate in Zürich

Es handelte sich dabei um eine Embraer 170 der HOP! Regional, die (Billig-?)regionalfluggesellschaft von Air France. Wie zu erwarten war das ein eher kleines Fluggerät. Deshalb mussten alle Handgepäck-Trolleys vor dem Einsteigen abgegeben werden und wurden dann direkt nach dem Verlassen wieder ausgehändigt. Selbstverständlich betraf das nur Trolleys und keine anderen Gepäckstücke, völlig unabhängig von Größe und Gewicht, also hatte ich damit kein Problem.

Embraer 170 von außen
Embraer 170 von außen

Die von mir gebuchte Premium Economy Klasse unterschied sich auf diesem ersten Flug nach Paris allerdings in keiner Form von der normalen Economy, bis darauf dass die Sitzplatzwahl auf zwei Reihen, direkt hinter der Business, beschränkt war. Für knapp über eine Stunde konnte man es aber aushalten.

...und von innen
…und von innen

Zuerst dachte ich noch, dass der Platz neben mir freibleiben würde, da er das zumindest nach abgeschlossenem Boarding noch war, doch kurz darauf erschien ein Franzose mit starkem Nasenbluten aus der Toilette und gesellte sich zu mir.
Der Flug selbst verlief ohne besondere Vorkommnisse. Es wurde ein Abendessen mit dem kleinsten Brötchen der Welt zusammen mit rohem Fisch serviert und nach einem Blick auf den Eiffelturm landeten wir auch schon in Paris.
Ein bisschen lustig war höchstens noch, dass das Licht auf dem Weg von und zur Start-/Landebahn ausgeschaltet wurde mit dem Hinweis, dass es ja ein Nachtflug ist und man seine individuellen Lichter benutzen sollte. Sofort nach dem Start ging es aber wieder für die gesamte Flugzeit an, da das Essen serviert wurde. Eine sinnvolle Sache!

Da ich wusste, dass ich nur etwas über eine Stunde zwischen planmäßiger Lande- und Startzeit des Anschlussfluges nach Tokyo hatte und dabei das Terminal wechseln musste, war jetzt Beeilung angesagt. Allerdings dauerte es erstmal eine ganze Weile bis das verladene Handgepäck wieder bereitgestellt wurde und wir das Flugzeug verlassen durften.
Das ging dann immerhin ohne Busse und der Weg aus dem Terminal 2G war auch recht überschaubar. Um meinen Koffer musste ich mich glücklicherweise nicht kümmern, da er direkt nach Narita durchgecheckt wurde.

Chapeau
Chapeau

Am Ausgang des Terminals stand dann auch direkt der Bus Richtung Terminal 2E bereit und fuhr wenige Sekunden nachdem ich eingestiegen war los. 10 Minuten später konnte ich dann das nicht gerade besonders kleine Terminal betreten und ging schnellen Schrittes Richtung Passkontrolle. Nach einem Desinteressierten Blick des Beamten auf meinen Reisepass ging es auch nochmal durch die Sicherheitskontrolle bei der ich in weiser Voraussicht schonmal selbst den Inhalt meines Rucksacks auf mehrere Schalen aufteilte.
Auch das ging glatt, wobei ich allerdings auch da nicht den Eindruck hatte als ob sich die Mitarbeiter da großartig für interessiert hätten was da so drin ist.
Das Gate war nicht weit entfernt und so traf ich sogar noch (kurz) vor Beginn des Boardings dort ein!

Gate in Paris
Gate in Paris

Das Fluggerät selbst, eine Boeing 777, war deutlich geräumiger als das Spielzeug von vorhin und der Sitzabstand in der Premium Economy war recht angenehm. Leicht verspätet rollten wir los und taten das dann auch für über 30 Minuten – das ist schon sehr spannend wie lange man so auf einem Flughafen umherfahren kann.

Premium Eco in der 777
Premium Eco in der 777

Irgendwann starteten wir aber dann doch mit dem üblichen Gerumpel und dem Gefühl, dass gleich alles auseinanderbricht. Das muss wohl so sein, es ging allerdings unfallfrei.
In einer der französischen Ansagen gab die Crew bekannt, dass es einige Turbulenzen über Europa geben würde, daher blieben die Anschnallzeichen noch über eine Stunde nach dem Start aktiviert. Das ist natürlich besonders günstig wenn man dringend auf die Toilette möchte, viel gespürt hat man allerdings dann nicht.
Generell gab es viele Ansagen nur auf Französisch und Japanisch, so dass ich mir den Inhalt dann aus beiden Varianten zusammenreimen konnte, das war ganz lustig.

Ich sah dann den Film „Rush“ im großartigen Bord-Entertainmentsystem, das ca. 10 Minuten zum Booten benötigt und neu booten muss wenn man von Französisch auf Englisch wechseln möchte. Er war ziemlich gut und sogar auf Deutsch!

Das tolle Entertainmentsystem.
Das tolle Entertainmentsystem.

Es war danach dann schon ca. 2 oder 3 Uhr europäischer Zeit, ich war prinzipiell relativ müde und die anderen Menschen taten zumindest größtenteils so als ob sie schlafen würden. Daher entschied ich mich das auch zu versuchen, allerdings mit sehr überschaubarem Erfolg.
4-5 Stunden lang hab ich zumindest immer wieder mal die Augen geschlossen aber besonders erholsam war es nicht. Allerdings fühlte ich mich auch nicht mehr in der Lage einem Film zu folgen oder irgendwelchen anderen Unterhaltungsaktivitäten nachzugehen – trotz vollem Handgepäck mit diversen dazu geeigneten Dingen.
Nachdem ich es dann aufgegeben hatte hab ich doch nochmal einen Film gestartet – Pacific Rim. Aufgrund der immernoch anhaltenden Müdigkeit konnte ich nur begrenzt folgen. Fand es aber irgendwie auch nicht so super wie ich es mir vorgestellt hatte.

Der Film wurde dann irgendwann vom Frühstück abgebrochen, was zwar auch nicht das umfangreichste war, aber immerhin enthielt es Getränke die zuvor eher zurückhaltend verteilt wurden. Als Premium Economy Kunde hatte man aber natürlich seine persönliche 0,3l Wasserflasche für 11 Stunden Flug. Trotzdem der Platz neben mir frei war und ich mir auch eine zweite persönliche Flasche schnappte, war das etwas unangenehm.

Irgendwann war es dann aber doch überstanden und gegen 19 Uhr japanischer Zeit (einen Tag später, am Freitag) setzten wir in Narita auf, gefühlsmäßig nicht ganz optimal angesichts von einigen ruckartigen Bewegungen und dem Aufspringen diverser Gepäckfächer, aber es ging alles gut!

Inzwischen war ich sogar wieder einigermaßen wach aus irgendeinem Grund und stand nach dem Aussteigen relativ schnell der Einreisekontrolle gegenüber. Nach dem Abgeben eines entsprechenden Formulars, was bereits im Flugzeug ausgehändigt wurde, wurden dort Fingerabdrücke und ein Foto erfasst. Schließlich gab es einen Aufkleber in den Reisepass mit einer Aufenthaltserslaubnis als „Temporary Visitor“ für 3 Monate (auch wenn ich ja nicht ganz so lange bleibe).
Danach konnte ich meinen Koffer abholen, der überraschenderweise entgegen aller Geschichten, die man so liest, problemlos angekommen ist und mich zum Zoll begeben. Man fragte mich dort nach Zweck, Länge und Aufenthaltsort während meiner Reise und außerdem warum ich aus Zürich komme, wo ich doch gar kein Schweizer bin.
Da ich die Fragen offenbar zufriedenstellend beantworten konnte wurde ich in die Freiheit entlassen!

WELCOME!
WELCOME!

Ich stand dann direkt vor dem Ticketschalter für den Keisei Sky Liner, ein Schnellzug der innerhalb von 42 Minuten ohne Halt den Flughafen Narita mit Nippori verbindet, von wo aus man den Rest der Stadt bzw. JR Linien erreicht.
Nachdem ich das nicht ganz so günstige Ticket, das eine Platzreservierung enthielt, erwarb machte ich mich über die direkt daneben liegende Rolltreppe auf den Weg zum Bahnhof. Man steht in Japan übrigens links auf der Rolltreppe, genauso wie man auf der linken Straßenseite fährt und vielleicht auch im Zweifel meistens links zu Fuß geht.

Keisei Sky Liner Ticket
Keisei Sky Liner Ticket

Der Zug stand bereits am Bahnsteig als ich ankam, war jedoch noch zur Reinigung verschlossen. Danach passierten allerdings verrückt Dinge: Die Sitze drehten sich automatisch, so dass jeder immer in Fahrtrichtung sitzen konnte! Außerdem gab es (zumindest einen Tag kostenloses) WLAN im Zug.

Drehende Sitze im Keisei Sky Liner
Drehende Sitze im Keisei Sky Liner

Gegen 21 Uhr war ich an der Nippori Station angekommen, wo mich der Daniel schon erwartete und bei der Weiterreise nach Akihabara zu meinem Hotel fachkundig unterstützte. Ich kaufte mir eine Suica, eine Art aufladbare Geldkarte die es ermöglicht sehr unkompliziert den ÖPNV (mindestens) im Raum Tokyo zu nutzen, denn sie erspart den Ticketkauf. Man hält sie beim Betreten und Verlassen des Bahnhofsbereichs jeweils (sehr kurz) gegen die Ticket-Gates, die den Zutritt zu den Bahnsteigen regeln und es wird automatisch der entsprechende Preis berechnet.
Auch wenn man gewöhnliche Tickets verwendet werden diese automatisch ausgelesen, es gibt zumindest im Nahverkehr keine Kontrollen in den Zügen.

Nach wenigen Stationen hatten wir Akihabara erreicht und wählten nach dem Zufallsprinzip einen Ausgang um danach mittels mobiler Navigationsanwendungen den Weg zum Washington Hotel zu ermitteln. Lustigerweise stellten wir allerdings fest, dass wir schon direkt davor standen.
Nach vorübergehenden Verständigungsschwierigkeiten (Ich versuchte zu vermitteln, dass ich es schon gut fände wenn ich einen Schlüssel zum Zimmer erhalte nach der Zahlung des Gesamtbetrags im Voraus) gelang dort auch der Check-In. Sogar meine bmobile SIM-Karte war schon hinterlegt und wurde mir ausgehändigt!

Da ich überraschenderweise trotz dem nun schon deutlich über 24 Stunden andauernden Tag ohne wirklichen Schlaf noch dazu in der Lage war gingen wir noch etwas essen im Saizeriya, ein Restaurant, in dem es u.a. Pizza gibt, aber auch ein Gericht namens „Hamburg“! Ich glaube es enthielt Würste.
Es ist dabei (offenbar nicht nur in diesem Laden) üblich, dass man, nachdem man Platz genommen hat, seine Auswahl aus dem bunt bebilderten Menü trifft und eine Taste auf dem Tisch drückt. Dies führt dazu, dass auf einem Display die Tischnummer aufleuchtet und innerhalb weniger Sekunden ein Kellner eintrifft um die Bestellung aufzunehmen.

Hier muss man drücken.
Hier muss man drücken.

Nach dem Servieren deponiert dieser die Rechnung dazu in einem dafür vorgesehenen Behältnis auf dem Tisch mit der man dann irgendwann zur Kasse gehen kann, wenn man das Etablissement verlässt. Eigentlich ganz cool!
Wir aßen eine nicht ganz so spannende relativ kleine Pizza und bedienten uns am günstigen Getränkeangebot mit unbegrenzten Refills! Es gab eine Auswahl von jeder Menge verrücktem Zeug. Z.B. dieses grüne hier.

Sehr süßes grünes Zeug.
Sehr süßes grünes Zeug.

Nachdem wir uns da noch eine Weile unterhielten besuchten wir noch einen Seven Eleven in der Nähe. Es handelt sich dabei um einen „Konbini“, die japanische „Abkürzung“ für Convenience Store. Das sind kleine Läden in denen es alles gibt was man so für den täglichen Bedarf braucht – Essen, Trinken, usw., aber man kann auch mit ausländischen VISA-Karten Geld abheben, was sonst in Japan nicht selbstverständlich ist, Konzerttickets kaufen und vieles mehr. Ich kaufte eine Flasche Gerolsteiner und eine Packung Heftklammern. Was auch sonst?

Es hatte sich nämlich herausgestellt, dass sich die SIM-Karte bei meinem Nexus 5 nur mit einem sehr dünnen länglichen Gegenstand entfernen ließ. Das war auch mit den nun gekauften Utensilien irgendwie nicht so einfach wie gedacht und so gab ich es zumindest mal für den ersten Tag auf, verabschiedete mich vom Daniel und genoss meinen lange fälligen Schlaf!

Fortsetzung folgt!

Japan

Dass man früher oder später mal nach Japan muss ist ja klar. Sei es nun aufgrund diverser Anime, Yoshis, Go oder dem nächsten Yuki Kajiura Konzert.
Da nun auch mein guter Freund der Daniel seit Ende letzten Jahres ein Jahr dort verweilt und für Februar 4 Yuki-Konzerte in einem Zeitraum von ca. 3 Wochen angekündigt wurden fiel die Entscheidung für den diesjährigen Urlaub dann recht spontan. Wenn nicht jetzt, wann dann?

Was nun keiner ahnen konnte ist natürlich, dass es schneller Februar wurde als gedacht. Vor wenigen Tagen musste ich also mal schauen was man denn so benötigt für einen Japanurlaub.
Relativ sicher war ich mir darüber, dass ein Flug dazugehört. Nachdem ich mehrere Möglichkeiten in Betracht zog, unter anderem einen Hinflug nach Tokyo und einen Rückflug von Osaka, dort finden die letzten beiden Konzerte statt, entschied ich mich schließlich doch für Hin- und Rückflug von/nach Narita Tokyo mit Air France. Hin am 6.2., zurück am 26.2..
Da meine körperlichen Ausmaße in Länge und Breite nicht gerade unterdurchschnittlich sind und ich aufgrund meiner bisherigen innereuropäischen Flugerfahrungen recht sicher war, dass es sehr hart werden würde über 10 Stunden Economy durchzuhalten wählte ich die Premium Economy Klasse (oder Premium Voyageur, wie der Franzose zu sagen pflegt), die zumindest an einen 2. Klasse ICE Sitz rankommen sollte. Über Business dachte ich auch kurz nach, dort kann man bei vielen Fluggesellschaften die Sitze sogar zu einem flachen Bett transformieren, das war mir dann aber preislich doch zu krass.

Soweit so gut, der Flug war online gebucht mittels giropay, einem Bezahlverfahren bei dem man vom Anbieter auf die Website seiner Bank geleitet wird und die Zahlung dann nur mittels PIN und TAN bestätigen muss. Das Ticket wurde ausgestellt, alles super könnte man meinen. Bis ich dann 3 Tage später zufälligerweise auf meinem Kontoauszug sah „Rücküberweisung, KONTO/BLZ FALSCH“ und mir der gesamte Betrag wieder gutgeschrieben wurde.
Am Status meines Tickets änderte das allerdings nichts, laut Air France Website und auch telefonischem Support war mit dem alles in bester Ordnung! Aber vielleicht kommt das Feedback vom Zahlungsdienstleister erst verspätet, ich solle ein paar Tage später nochmal anrufen um zu erfragen wie es weitergeht.
Das tat ich dann auch doch die Situation war unverändert. Ich ließ mich dann nach mehreren Gesprächen dazu überzeugen ein neues Ticket zu buchen, allerdings zum neuen etwa 400€ teureren Preis, was dankenswerterweise mein Problem sein sollte. Man versicherte mir dass die Zahlung für das bestehende Ticket nicht wiederholt werden könne und es dann storniert wird.

Nunja, das war vor über einer Woche und das alte ist immernoch gültig. Ich glaube ja inzwischen auch nicht mehr dass sich das noch ändert – aber so reizvoll es auch sein mag den Flug kostenlos anzutreten, ich möchte eigentlich ungerne irgendwo am Flughafen mit einem ungültigen Ticket stehen 😉 Vielleicht bleibt aber ja zumindest der Platz neben mir dadurch leer, wär zumindest eine kleine Entschädigung 😉

Die restlichen Vorbereitungen gestalteten sich glücklicherweise etwas problemloser. Neben Hotelreservierungen in Tokyo und Osaka (für die ich übrigens booking.com empfehlen kann – sonst nutze ich dafür in der Regel HRS, international oder zumindest in Japan sind die allerdings offensichtlich nicht sehr breit aufgestellt) besorgte ich mir einen Japan Rail Pass der eine Woche die Nutzung (fast) aller Züge ermöglicht (1. Klasse versteht sich). Neben Hin- und Rückfahrt im Shinkansen nach Osaka gibt das auch die Möglichkeit nochmal einen kleinen Tagesausflug sonstwohin zu machen oder einfach nur Zug zu fahren was ja auch schön sein kann! 😉

Generell wird außer der Konzerte (bei denen ich leider nur für 3 von 4 Tickets bekommen habe, da das erste nach wenigen Sekunden ausverkauft war :( ) und einem kleinen Ausflug nach Imabari auf Shikoku der Terminplan nicht so strikt sein. Es gibt zwar einige Dinge die ich tun oder sehen will, aber es soll kein Gehetze werden und auch Zeit für spontanes bleiben. Der Plan ist, dass ich an dieser Stelle berichten werde! Schauen wir mal obs klappt.
Das Internet ist jedenfalls weitgehend gesichert. Neben dem (zumindest angekündigten) kostenlosen WLAN in meinem Hotel in Akihabara habe ich auch eine VISITOR SIM-Karte vom japanischen Provider bmobile bestellt, die auch den lebenswichtigen mobilen Netzzugang sichern sollte.

Nachdem ich jetzt vor kurzem noch einen Reisepass im günstigen Expressverfahren organisierte kanns nun eigentlich losgehen. Und es ging auch los mit den eine Erkältung einleitenden Halsschmerzen am Freitag. Perfektes Timing. Ich hoffe mal, dass bis Donnerstag Abend das schlimmste überstanden ist.

150 Jahre Hochrheinbahn

Zuerst die gute Nachricht: Dieser Blog existiert nun wieder! Aufgrund eines kleinen sicherheitstechnischen Zwischenfalls und unfassbarer Faulheit hat das leider etwas gedauert.
Die schlechte Nachricht? Er beginnt nun mit einem Beitrag, der wahrscheinlich niemanden interessieren wird – aber das ist mir egal :)

Die Hochrheinbahn führt von Basel über Bad Säckingen, Waldshut, Schaffhausen und Singen (Hohentwiel) nach Konstanz. Sie wurde als Teil der „Badischen Hauptbahn“ gebaut, die von Mannheim bis Konstanz das ganze Großherzogtum Baden durchquerte. Der Abschnitt von Waldshut nach Konstanz wurde im Juni 1863 eröffnet und dementsprechend wurde heute das 150 jährige Bestehen gefeiert.

Dazu gab es ein positiv überraschendes umfangreiches Programm. In Konstanz begann es laut Plan bereits um 9:30 Uhr mit den ersten Ansprachen. Diese wollte ich mir eigentlich zumindest teilweise anhören um dann mit dem Dampfzug weiter nach Radolfzell zu fahren, aus unerklärlichen Gründen konnte ich jedoch erst kurz vor 10 Uhr das Haus verlassen.

Also fuhr ich mit einem weniger dampfenden seehas nach Radolfzell, dem Hauptveranstaltungsort, wo es um 11:15 Uhr losgehen sollte.
Am Bahnhof war dort nun schon der erwähnte Dampfzug zu sehen, übrigens der gleiche der bereits eine Woche zuvor bei der Wiedereröffnung von Erzingen – Schaffhausen im Einsatz war. Er hatte hier einen kurzen Aufenthalt bevor er weiter Richtung Waldshut fuhr.

52 7596 mit Dampfsonderzug beim Zwischenstopp in Radolfzell
52 7596 mit Dampfsonderzug beim Zwischenstopp in Radolfzell

Bevor ich mich auf den Weg zum Festgelände machen konnte fuhr aber kurz darauf auf Gleis 6 der nächste Sonderzug ein.

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EGC 2012

Jedes Jahr versammelt sich die Go-Elite Europas um einen zweiwöchigen Kongress abzuhalten und dabei unter anderem den Europameister im Go zu küren. Dieses Jahr war der Ausrichter der Deutsche Go Bund und die Veranstaltung fand daher vom 21.7. bis 4.8. im wunderschönen Stadtteil Bad Godesberg in Bonn statt. Grund genug für Jan und mich sich das mal (fast) eine Woche lang anzuschauen.


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Tim Bendzko beim Sigmaringen Open Air

Vielleicht fiel es ja bereits beim Artikel dazu auf: Vom Auftritt von Tim Bendzko in Hannover war ich schon etwas enttäuscht. Und so richtig wahr haben wollte ich das eigentlich nicht, da ich sein Album in beiden veröffentlichten Versionen eigentlich ziemlich genial finde. Im Vergleich zu manch anderem Künstler – selbst Xaver! – gefällt mir auch noch immer jedes einzelne Lied darauf und es gibt keines, was mich inzwischen nervt und geskippt werden würde. Mag sein, dass sich das auch spätestens nach dem zweiten oder dritten Album mal ändert – trotzdem finde ich es ziemlich bemerkenswert.
Jedenfalls wollte ich ihm mal noch eine Chance geben und zufälligerweise trat er am Samstag beim Open Air in Sigmaringen auf!

Von der vielversprechenden Wettervorhersage mit unfassbaren Stürmen, Hagel und Tornados ließ ich mich erstmal nicht irritieren und kam dann aufgrund etwas mangelhafter Zeitplanung erst 20-30 Minuten vor Beginn an. Während ich daran arbeitete mich zu orientieren und den Eingang zu finden begann dann auch schon das versprochene Unwetter. Als ich ungefähr in der richtigen Richtung unterwegs war stürmten mir dann auch schon bald die bereits eingetroffenen restlichen Konzertteilnehmer entgegen, die wohl aufgefordert wurden den Veranstaltungsort zu verlassen! Und auch Feuerwehr und Polizei rückte in Mannschaftsstärke und mit Sirene an – im Großen und Ganzen lief also alles ziemlich perfekt!

Sigmaringen – Ich traf ein und traf die Feuerwehr

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125 Jahre Höllentalbahn

Die Höllentalbahn im Schwarzwald ist eine Eisenbahnstrecke von Freiburg im Breisgau durch das Höllental nach Donaueschingen. Und dieses Jahr feiert sie ihr 125-jähriges Jubiläum. Jeder wird mir sofort zustimmen, dass das ausgiebigst gefeiert werden muss und das dachte sich unter anderem auch die Deutsche Bahn! Am Sonntag, dem 24.6., war es also soweit und neben Veranstaltungen in Freiburg, Titisee und entlang der Strecke gab es auch Dampffahrten.

Ich besorgte mir das neue im Preis gesenkte Baden-Württemberg Ticket 1. Klasse für 2 Personen (für unfassbare 35€!), sammelte auf dem Weg nach Basel im IRE noch meinen Bruder auf und investierte dann noch etwas in die ICE-Fahrt nach Freiburg.
Dort angekommen konnte man auch schon die Sonderfahrten zum Festgelände am Bahnbetriebswerk auf der Abfahrtstafel erkennen. Alle halbe Stunde pendelte ein einzelner 641, der wohl eigens von Haltingen dafür hergeschafft wurde, zwischen Freiburg Hbf und dem Bw und zugegebenermaßen auch zu meiner Überraschung war dieser ziemlich unterdimensioniert.

641 010 „Klettgau“ als Sonderzug bei der Einfahrt in Freiburg Hbf

Der Andrang war ziemlich groß und man musste sich schon etwas gedulden um einen Blick in den Führerstand der ausgestellten E44, 143 und 146 zu werfen. Sehr spannend aber zu sehen wieviele Menschen in so einen Führerstand passen, wenn sie sich Mühe geben. Dadurch könnte die Kapazität manches Zuges noch deutlich erhöht werden!
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NDR 2 Plaza Festival in Hannover

Am Freitag, dem 1. Juni, also quasi gestern, begab es sich, dass ich das NDR2 Plaza Festival in Hannover besuchte. Dies lag darin begründet, dass dort Xavier Naidoo und Tim Bendzko auftreten sollten (taten sie glücklicherweise auch!).
Die Anreise gestaltete sich verhältnismäßig unspektakulär bis darauf, dass der Zug bereits um 6 Uhr 30 losfuhr.
Der Veranstaltungsort war der „Expo Plaza“ auf dem Messegelände. Dieses war allerdings ziemlich gigantisch, insbesondere im Verhältnis zu den 2-3 Personen, die sich dort hin verirrten ohne gerade stattfindende Messe.

Neben den bereits erwähnten beiden Künstler gehörten auch noch Rea Garvey und eine hannoveraner Band namens „wingenfelder:Wingenfelder“ (oder so) zum Lineup, so dass der Einlass bereits um 16 Uhr begann. Nach einigem Zögern ob ich mir drei Stunden Radiomoderatoren-Animation und Noname-Band Warmup wirklich antun sollte begab ich mich dann doch relativ früh an den Ort des Geschehens.
Ein Fehler war das definitiv nicht, denn der (auch ziemlich gigantische) Platz war auch schon reichlich gefüllt. Traurig allerdings: Die ersten ca. 50 Reihen vor der Bühne waren großräumig als VIP-Bereich abgesperrt. Das führte im weiteren Verlauf auch immer wieder dazu, dass Leute, den vermeintlichen freien Platz im Visier habend, nach vorne drängten und es somit hinter der Absperrung extremst eng wurde.

Nun gut, die Veranstaltung begann also mit den unvergleichlichen Moderatoren der NDR 2 Morningshow und nachdem das überstanden war traten wingenfelder:Wingenfelder auf. Der Reaktion des Publikums zu urteilen nach waren diese auch gar nicht so unbekannt. Scheinbar hatten sie früher eine Band namens Fury In The Slaughterhouse, die mir aber leider bisher auch unbekannt war. Von dieser stammte wohl auch die „Hymne“ des ortsansässigen Fußballvereins.
Insgesamt ließ sich das von ihnen vorgetragene aber auch ganz gut aushalten!

Nach einem weiteren Intermezzo der Radiomoderatoren war es dann gegen 18:45 Zeit für den Auftritt von Tim Bendzko. Leider nur schien die Mehrheit des Publikums wohl nicht gerade auf ihn gewartet zu haben. Es ging natürlich auch mit einigen relativ unbekannten Liedern vom Album los, aber die (kaum messbare) Reaktion der Menschenmenge war doch etwas enttäuschend.
Erst als schon gegen Ende, nach ca. 1 Stunde, 148 Mails gecheckt wurden kam dann doch noch soetwas wie Stimmung auf. Flachte dann aber auch gleich wieder ab und die Zugabe war angesichts der ausbleibenden Forderung danach alles andere als selbstverständlich.
Zugegebenermaßen: Überragend fand ich ihn live jetzt auch nicht. Zum großen Teil lag das aber glaube ich an dem fetten Bass, der meiner Ansicht nach zumindest in diesem Ausmaß nicht wirklich zu seiner Musik passt und viel kaputt gemacht hat. Ob das so gehörte oder was mit dem Mix nicht so richtig gestimmt hat weiß man natürlich nicht.
Trotzdem – dass das Publikum bei den random Partyhits der Radiofritzen mehr abging hatte er nun wirklich nicht verdient.

Als nächstes war Rea Garvey an der Reihe, der mit deutlich mehr Begeisterung empfangen wurde. Er verfolgte allerdings auch eine leicht andere Taktik und haute seine bekanntesten Songs gleich am Anfang raus. Auch einige Reamonn Hits wurden gespielt und es gab einen Gastauftritt von Michael Schulte, Kandidat bei der vergangenen The Voice of Germany Show. Insgesamt alles ziemlich cool, auch wenn es zwischendurch bei einigen (mir unbekannten) Liedern von seinem Album etwas anstrengend wurde. Die Stimmung war konstant gut bis dann irgendwann die Radiospinner wieder da waren.

Das Highlight stand aber glücklicherweise noch bevor und kurz nach 22 Uhr kamen Xavier „und Quartett“ auf die Bühne. Das „Quartett“ war nun aber nicht etwa ein Streicherquartett oder sonst etwas extrem außergewöhnliches – es waren einfach vier Mitglieder seiner Band.
Immerhin ließ sich das Publikum nun auch nicht lumpen und fast alle Lieder wurden begeisternd mitgesungen.
Dabei hatte Xavier natürlich den Vorteil, dass er problemlos mehr als eine Stunde mit bekannten Hits füllen kann und es war natürlich, wie immer, ziemlich super!
Mit einigen „ungeplanten“ Zugaben spielte auch er nur ca. 1,5 Stunden – nach 8 Stunden Aufenthalt mit 10 Personen auf 0,5m² konnte man dann aber irgendwie auch damit leben.

Insgesamt wars also mit dem ein oder anderen Abstrich doch ziemlich super. Anstrengend waren nur die „Moderationen“, die für meinen Geschmack auch etwas zu lang (und unnötigerweise auch deutlich länger als der jeweilige Umbau auf der Bühne) waren. Nächstes Mal vielleicht doch besser wieder ein normales Konzert mit nur einem Act.

In diesem Sinne wünsche ich nun aus dem ICE 871, wie der Xaver so schön zu sagen pflegt: Ein schönes Leben noch, YO PEACE.