Am Tag nach dem SAO 2 Event hieß es recht früh aufstehen, denn die nächste Veranstaltung stand auf dem Plan.
Diesmal rief die Japan Expo in Paris. Natürlich nicht primär weil Paris so schön ist, sondern weil Kalafina dort zu Gast waren!
Mitten in der Nacht ging es also am Samstag zum Züricher Flughafen und von dort (mal wieder) nach Paris.
Da meine Begeisterung für Air France sich inzwischen in Grenzen hielt flog ich diesmal mit SWISS in einer Avro RJ100.
Das war auch nicht gerade das neuste Modell, aber doch um einiges vertrauenserweckender als die Air France Embraer.
Insgesamt verlief der Flug recht pünktlich, angenehm und es wurde ein wohlschmeckendes Gipfeli, sowie schweizer Schokolade in Fußballform gereicht.
Angekommen in Paris Charles de Gaulle, diesmal am nicht ganz so gammeligen Terminal 1, suchte ich den Weg zum RER-Bahnhof, eine Art S-Bahn.
Es stellte sich heraus, dass ich dafür mit der CDGVAL, der flughafeninternen U-Bahn zum Terminal 3 fahren musste.
Als ich den Bahnhof erreichte war es dann erwartungsgemäß erforderlich ein Ticket zu kaufen, nur dummerweise gab es auch noch mehrere andere Personen, die dieses Erfordernis hatten und insgesamt 5 Fahrkartenautomaten, von denen 2 außer Betrieb waren.
So durfte ich dort erstmal 15 Minuten warten und konnte dann aber problemlos mit meiner EC-Karte das Ticket kaufen, auch wenn der Automat nach jeder Eingabe eine Ruhepause von 1-2 Minuten benötigte.
Mit dem Ticket konnte ich dann das Gate passieren. Ähnlich wie in Japan gibt es in Paris Zugangsschranken in den Bahnhöfen, die Tickets oder NFC-Karten lesen.
Immerhin kam recht bald ein Zug und nach nur einer Station war ich am Ziel, dem Messegelände, und machte mich Richtung Eingang auf.
Nach einiger Zeit erreichte ich eine große Messehalle, die vollständig mit Warteschlangenführungen gefüllt war. Diese waren aufgetrennt je nachdem ob man noch ein Ticket kaufen musste, bereits eines besaß oder sogar im Besitz eines PREMIUM Tickets war.
Da die PREMIUM Tickets allerdings schon längst ausverkauft waren, als Kalafina als Gast angekündigt wurde, besaß ich nur ein gewöhnliches Ticket.
Warten war zwar nicht erforderlich, aber das Durchqueren der Halle erforderte noch weitere 15-20 Minuten. Nach einigen weiteren Metern im Außenbereich konnte ich dann tatsächlich den Eingang passieren.
Es eröffneten sich damit dann zwei wirklich sehr sehr große Hallen und nicht wenige Menschen.
In einer Halle waren primär kulturelle Dinge untergebracht – Regionen und Städte, die sich vorstellten und die entsprechenden Souvenirshops mit Katzen, Schwerten und ähnlichem. In der anderen ging es verstärkt um Videospiele.
Überall gab es aber unfassbar viele Stände an denen man alle nur vorstellbaren Anime-, Manga- und Gamingdinge kaufen konnte.
Im Prinzip kann man es sich wie eine Anime Convention in Deutschland vorstellen nur viel viel größer. (Zugegeben, ich habe da nur die AnimagiC als Anhaltspunkt, aber ich hörte für deutsche Verhältnisse soll diese ja nicht so klein sein.)
Über das Gelände verteilt gab es zudem so um die 8 verschiedene Bühnen auf denen verschiedene Dinge stattfanden, von Interviews mit Mangaka über Cosplay Wettbewerbe bis zu Konzerten.
Da seit meiner Landung jetzt schon fast zwei Stunden vergangen waren machte ich mich als erstes auf den Weg zur Cultural Stage, denn dort fand der erste Programmpunkt statt, den ich mir anschauen wollte – Kumamon!
Als ich es dorthin geschafft hatte wurden auch schon diverse Dinge im Publikum verteilt und nach kurzer Zeit trat Kumamon auf!
Es war wie zu erwarten war sehr amüsant und führte mehrere Lieder auf, eines davon sogar auf französisch übersetzt. Magnifique.
Am Ende mussten Leute aus dem Publikum auf die Bühne und mittanzen, das klappte aber nur so mittelmäßig.
Nach dieser Session erkundete ich dann ein wenig die Hallen, die sich noch weiter füllten. Irgendwann passierte es dann auch, dass Yoshis gekauft werden mussten. Bei den Schwertern konnte ich mich noch gerade zurückhalten. Es folgen (gar nicht mal so wenige) Eindrücke.
Auch Go, Mahjong, Shogi und diverse Kampfsportarten waren vertreten.
Insbesondere im Videospielebereich war es recht voll.
Dieser enthielt natürlich auch einen „Stand“ von Nintendo, der etwa ein Viertel der Halle belegte und an dem quasi alles, was auf der E3 zu sehen war, spielbar war.
Zudem gab es regelmäßige Turniere für Mario Kart 7, Mario Kart 8, Pokémon X/Y und Super Smash Bros. Wii U.
Zwischendurch begab ich mich mit großen Hoffnungen zum „Japan Home“ Restaurant um dort Kare raisu zu bestellen und bei der Nutzung von Stäbchen zu versagen. Leider war es nicht sehr überzeugend.
Etwas später, gegen 15 Uhr begann das erste Event mit Kalafina auf der Japan Expo Stage, als Teil von „Japan in Motion“, was wohl eine französische Fernsehsendung ist. Diese Bühne war nochmals in einer separaten Halle ausgelagert und hatte erneut separate Eingänge je nach Premiumklasse des besessenen Tickets.
Obwohl ich nur etwa 20 Minuten vorher eintraf erhielt ich einen ganz guten Platz.
Es war dann allerdings nicht ganz so toll wie gedacht, denn der Hauptteil der Session bestand darin mit den diversen Gästen komische Quizspiele zu spielen. Zunächst waren das diverse Maskottchen, die sich teilweise auch untereinander bekämpften (Funassyi und Toripi), sowie als Überraschungsgast YOSHIKI.
Kalafina kamen dann auch tatsächlich im zweiten Teil der Veranstaltung hinzu und durften etwa 30 Sekunden von misterioso a cappella ansingen, was natürlich sehr schön war, wenn auch ganz leicht kürzer als erwartet, bevor auch sie bei einem Quiz mitspielen mussten.
Ihre Gegner waren moumoon, eine weitere Musikgruppe, die zu Gast war, und es ging darum herauszufinden woran die meisten Leute denken, wenn sie Frankreich hören.
Am Ende stand es Unentschieden und so durften beide Werbung für die am nächsten Tag geplanten Konzerte machen.
Nach der weiteren Erkundung diverser Stände war es dann schon kurz vor Schließung und ich machte mich auf den Weg Richtung Innenstadt zu meinem Hotel.
Überraschenderweise war ich mit dieser Idee auch dieses Mal nicht allein, und so dauerte es diesmal etwa 30 Minuten bis ich im Besitz einer Fahrkarte war.
Ich stand da also gut gelaunt im nächsten gut gefüllten Zug als wir nach etwa 3 Stationen anhielten und irgendeine nicht sehr positiv klingende Ansage kam, die ich leider nicht vollständig verstand. Jedenfalls war die train immobilisé und die anwesenden Franzosen brachen in Applaus aus. Bereits etwa 10 Minuten später ging es dann allerdings weiter.
Da ich mich in dem Zug so wohl fühlte, entschied ich mich dann nicht bis zur meinem Hotel nächstgelegenen Station zu fahren, von der ohnehin noch ein recht langer Fußmarsch angestanden hätte, sondern bereits früher auf die Metro umzusteigen.
Gesagt, getan – in Châtelet – Les Halles stieg ich also aus und folgte der Beschilderung zur Metro Linie 7. Das dauerte etwa 10 Minuten und ich passierte dabei ein Gate, das meine Fahrkarte einbehielt.
Nichts böses ahnend ging ich weiter, mit der Ansicht sicherlich bald ein Metro Ticket kaufen zu können.
Dies war allerdings nicht der Fall und ich befand mich ohne Ticket auf dem Bahnsteig.
Also zum nächsten Ausgang, der zwar mit einem Gate versehen war, allerdings war es glücklicherweise nicht in Betrieb. Ansonsten wäre ich gefangen gewesen, denn Personal gibt es dort nicht.
Meine Hoffnung auf der anderen Seite des Gates nun Automaten vorzufinden, die Tickets verkauften wurde allerdings enttäuscht. Es gab hier lediglich einen Aufladeautomaten für die Navigo-NFC-Karte. Das ist soetwas wie z.B. die Suica in Tokyo, nur mit dem Unterschied dass man ausschließlich Zeitkarten darauf laden kann und sie nicht für einzelne Fahrten quasi als Geldkarte nutzen.
Da ich so eine Karte nicht besaß suchte ich also weitere Eingänge zur Metro Station in der Hoffnung auf bessere Automaten. Zwei Eingänge waren gerade wegen Bauarbeiten gesperrt, aber schließlich fand ich doch noch einen.
Leider war ich allerdings nicht in der Lage ihn zu bedienen. Es gab die Wahl zwischen „ticket+“, bei dem man eine Anzahl von Zonen angeben musste ohne weitere Erläuterung, und „Tickets für die Parisregion“, bei dem man einen Zielbahnhof angeben konnte.
Da ich und mein Hotel sich in Paris befanden wählte ich verrückterweise den zweiten Punkt, mein Ziel war dort allerdings nicht zu finden.
In meiner Verzweiflung sprach ich schließlich einen Passanten in der Nähe an, der mir freundlich das ticket+ für eine Zone empfahl. Ich war sehr erfreut und nach dann nur insgesamt zwei Stunden nach Verlassen des Messegeländes war ich tatsächlich an der Zielstation angekommen.
Das Hotel war dann wenigstens recht schnell gefunden und ich checkte professionell auf französisch ein.
Nach einem kurzen Getränkeeinkauf in einem glücklicherweise zufällig gefundenen Supermarkt in der Nähe fiel ich dann auch relativ bald ins Bett, während ich noch Shingeki no Kyojin im Originalton mit Untertiteln im französischen Free TV bewundern konnte.