Der Tag nach der Ankunft begann damit, dass ich bei einem Blick aus dem Fenster einen ausgewachsenen Schneesturm beobachten konnte – perfektes Wetter um etwas Akihabara zu erkunden!
Bevor ich mich etwas später mit Daniel und einem Freund von ihm, Susumu, dazu treffen würde besorgte ich mir im wenige Meter entfernten Family Mart (ein Konbini) einen Schirm und etwas das so aussah wie ein Croissant.
Dafür, dass man mir zuvor versprach, dass es in Tokyo niemals schneien würde war es eine ganze Menge Schnee, aber das unangenehmste war der Wind, der ihn von allen Seiten kommen ließ, so dass der Schirm auch nur mittelmäßig viel half.
Das Croissant schmeckte natürlich nicht wirklich wie ein Croissant, sondern extremst süß, aber darauf war ich ja schon gefasst. Brotartikel haben nicht unbedingt viele Gemeinsamkeiten mit dem was man bei uns darunter versteht.
Trotz alledem lief ich mal ein bisschen durch die Gegend und konnte beobachten wie alle paar Meter jemand mit einer kleinen Schaufel verzweifelt versuchte den Schnee zu entfernen. An Räumung von Straßen oder sowas war allerdings nicht zu denken, das ist wohl nicht vorgesehen. Auch am Bahnhof nebenan war das offensichtlich keine normale Situation, viele Linien hatten große Verspätungen oder fielen aus.
Ohne Übertreibung gibt es hier übrigens ca. alle 50 Meter Konbinis, die auch noch alle 24 Stunden geöffnet haben, auch Sonntags und Feiertags. Generell haben nahezu alle Läden jeden Tag geöffnet.
Nachdem ich noch etwas die überall präsenten uniformierten Mitarbeiter beobachtete, die Schnee schippten, Busse an Haltestellen einwiesen und Fußgängern mit Leuchstäben zeigten wo sie lang gehen müssen war es auch schon Zeit mich mit Daniel und Susumu zu treffen, wobei der Schneesturm nicht unbedingt abnahm.
Wir trafen uns vor dem Gundam Café und machten uns auf den Weg diverse Anime und Gamingläden zu besuchen von denen es hier ausreichend gibt. Neben Figuren, Plüsch, Manga, Blu-rays und allem Merchandise den man sich so vorstellen kann gab es auch Konsolen und dazugehörige Spiele, teilweise sogar in Originalverpackung zu erwerben – von ein paar hundert Yen bis ohne Limit nach oben für extrem seltene Spiele, wie z.B. ein spezielles „Yoshi’s Cookie“, das damals exklusiv mit einem Backofen verkauft wurde und ich glaube jetzt so um die 100.000 Yen kostete.
Einige Läden rühmten sich auch damit bestimmte sehr seltene Dinge (Figuren, Spiele, Konsolen) zu besitzen und stellten diese aus ohne sie zum Verkauf anzubieten.
In jedem Fall merkt man, dass es in Tokyo keinen Platz zu verschwenden gibt. Die Läden sind fast alle relativ klein mit sehr engen Gängen, durch die man gerade so durchpasst – dafür aber auch gerne mal über 7-8 Stockwerke ausgebreitet.
Dank dem Wetter durften wir außerdem beobachten, dass es üblich ist beim Betreten eines Gebäudes seinen Schirm in eine Platiktüte einzupacken. Dafür stehen überall spezielle Exemplare davon bereit, teilweise mit einer Art Vorrichtung, die die Verpackung erleichtern soll!
Generell erhält man auch immer und überall Plastiktüten in Hülle und Fülle, selbst wenn man nur einen Artikel kauft. Sie werden dann allerdings mit einem extrem sicheren winzigen Klebestreifen, unabhängig von der Größe der Tüte, verschlossen, mutmaßlich um zu verhindern, dass weitere Dinge reingetan werden.
Die Bezahlung gliedert sich in eine Zeremonie, bei der man das Geld in eine Schale legt und dann die gekauften und verpackten Dinge, Geldscheine und von der Kasse automatisch abgezähltes Münzgeld jeweils einzeln überreicht bekommt.
Im Super Potato, einem der größten Retro-Game Läden erwarb ich auf diese Art und Weise einen Yoshi und eine Röhre.
Außerdem fand ich in einem anderen Laden einen Madoka-Soundtrack, das neuste Yuki-Album war leider nicht zu finden
Susumu erzählte uns dass es mindestens zehn Jahre her ist, dass es in Tokyo richtig geschneit hat und in dieser Menge wohl eher noch einige Jahrzehnte mehr. Leider verstand ich nicht so wirklich alles bzw. etwas zu spät für eine Echtzeitkonversation, daher war die Unterhaltung nicht so wahnsinnig lebendig. Aber was will man machen :/
Nachdem wir von einigen Läden schon rausgeschmissen wurden, da sie wegen des Schnees schlossen, verabschiedeten wir uns dann irgendwann von Susume und besuchten einen der ca. 10 McDonald’s um den Akihabara Bahnhof herum.
Zum Abschluss des Tages besuchten wir noch Yodobashi Akiba, ein massiver Elektronikladen der etwas im Kontrast zu all dem bisher gesehenen stand, denn dieser ist wirklich sehr groß und besitzt dennoch 6 Stockwerke Verkaufsfläche. Alles was man sich nur irgendwie vorstellen kann an Elektronikartikeln findet man dort. Ich kaufte da dann noch ein passendes, wenn auch etwas fragwürdiges da von 3 Pins (mit Schutzleiter) auf 2, Kabel für mein Notebooknetzteil.
Aufgrund des großartigen Wetters habe ich leider nicht so viele Fotos gemacht, in den Läden selbst war das aber sowieso meistens verboten
Fortsetzung folgt!