Tim Bendzko beim Sigmaringen Open Air

Vielleicht fiel es ja bereits beim Artikel dazu auf: Vom Auftritt von Tim Bendzko in Hannover war ich schon etwas enttäuscht. Und so richtig wahr haben wollte ich das eigentlich nicht, da ich sein Album in beiden veröffentlichten Versionen eigentlich ziemlich genial finde. Im Vergleich zu manch anderem Künstler – selbst Xaver! – gefällt mir auch noch immer jedes einzelne Lied darauf und es gibt keines, was mich inzwischen nervt und geskippt werden würde. Mag sein, dass sich das auch spätestens nach dem zweiten oder dritten Album mal ändert – trotzdem finde ich es ziemlich bemerkenswert.
Jedenfalls wollte ich ihm mal noch eine Chance geben und zufälligerweise trat er am Samstag beim Open Air in Sigmaringen auf!

Von der vielversprechenden Wettervorhersage mit unfassbaren Stürmen, Hagel und Tornados ließ ich mich erstmal nicht irritieren und kam dann aufgrund etwas mangelhafter Zeitplanung erst 20-30 Minuten vor Beginn an. Während ich daran arbeitete mich zu orientieren und den Eingang zu finden begann dann auch schon das versprochene Unwetter. Als ich ungefähr in der richtigen Richtung unterwegs war stürmten mir dann auch schon bald die bereits eingetroffenen restlichen Konzertteilnehmer entgegen, die wohl aufgefordert wurden den Veranstaltungsort zu verlassen! Und auch Feuerwehr und Polizei rückte in Mannschaftsstärke und mit Sirene an – im Großen und Ganzen lief also alles ziemlich perfekt!

Sigmaringen – Ich traf ein und traf die Feuerwehr


Wie und ob es noch weiter gehen würde war eine ganze Weile lang unklar und die Stadthalle diente erstmal als Notunterkunft für die Ausharrenden. Einige flüchteten sich auch in ihre Autos.
Nachdem das Gewitter etwas nachgelassen hatte wurde das Gelände aber dann doch wieder geöffnet und ich machte mich mit den Geflüchteten auf den Weg dorthin durch den Notausgang. So kam es, dass ich trotz später Ankunft ganz vorne dabei war. Ob man ein Ticket hatte hat zu diesem Zeitpunkt im übrigen auch keinen mehr interessiert, man ging halt rein. Auf der Bühne waren zunächst aber auch mal nur Abbauaktivitäten und das Verdrängen von Wasser zu bewundern. Eine klare Ansage gab es erstmal nicht, aber es stellte sich dann doch heraus, dass nur die Vorband abbaute und gut 1,5 Stunden nach offiziellem Beginn ging es dann tatsächlich los!

Wasser wird von der Bühne geschoben

Trotz der Vorgeschichte war die Stimmung super und es waren nach meinen Berechnungen auch noch eine Menge Leute da! (davon übrigens min. 95% weiblich – sehr amüsant als bei „Keine Zeit“ abwechselnd nur Männer und Frauen angehalten waren mitzusingen)
Tim und seine (hervorragende) Band spielten quasi alle bisher erschienenen Lieder bis auf eine Ausnahme, wenn ich micht nicht täusche. Plus noch drei neue! Das neuste, „Am seidenen Faden“, spielte er angeblich erst zum zweiten Mal und in einer abgewandelten Regen-Version 😉 (und es war ziemlich gut!)
Geregnet hat es allerdings nach dem tatsächlichen Beginn freundlicherweise überhaupt nicht mehr und auch die Kritik am Sound aus Hannover konnte sich in keiner Weise bestätigen.

War alles ziemlich super, eins der besten Konzerte überhaupt, gerne wieder!

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